Was Sie über das Minimal- und Maximalprinzip wissen müssen
Minimalprinzip, Maximalprinzip & Optimumprinzip für Unternehmer erklärt
Als Unternehmer, Führungskraft oder Mitarbeiter stehen Sie täglich vor neuen Aufgaben: Projekte müssen geplant, Meilensteine erreicht und Kunden zufrieden gestellt werden. Natürlich ist Ihre Zeit knapp, denn wir wissen alle: Acht Stunden reichen oftmals nicht, um alle Dinge zu erledigen, die anfallen. Um Ihre Aufgaben effizienter zu erfüllen, können Sie sich des Konzeptes des ökonomischen Prinzips bedienen. Doch lassen Sie uns zuerst einmal alle Begrifflichkeiten klären.
Das ökonomische Prinzip
Das ökonomische Prinzip ist ein Konstrukt, das aus der Volkswirtschaft stammt, und wird auch oft Wirtschaftlichkeitsprinzip genannt. Hinter diesem Prinzip steckt im Wesentlichen die Relation zwischen Input und Output, also das Verhältnis zwischen Aufwand und Ergebnis. Aus diesem Grund wird ab und an auch von der Input-Output-Relation gesprochen.
Das Prinzip des wirtschaftlichen Handelns oder auch das des Homo oeconomicus spielt dabei natürlich eine tragende Rolle, denn es wird entweder die Maximierung des Nutzens oder des Gewinns in den Fokus gestellt und als Maßstab verwendet.
Sieht man etwas genauer hin und geht noch etwas tiefer ins Detail, dann kann man dieses Prinzip in folgende zwei Unterprinzipien unterteilen:
- Das Minimalprinzip (Ein vorgegebenes Ziel mit minimalem Aufwand erreichen.)
- Das Maximalprinzip (Mit vorgegebenem Aufwand das maximale Ziel erreichen.)
Neben diesen beiden Prinzipien gibt es auch noch eine Mischung aus beiden:
- Das Optimumprinzip (Das Verhältnis zwischen Aufwand und Ziel optimieren.)
Das Minimalprinzip
Diesem Prinzip nach handelt, wer ein vorgegebenes Ziel erreichen möchte. Denn anders als der mögliche Aufwand der hinter der Zielerreichung steht, ist das Ziel vordefiniert und unbeweglich.
Hier einige Beispiele zur Veranschaulichung:
- Sie möchten dieses Jahr einen Umsatz von 1 Mio. Euro erzielen und dafür aber so wenig Vertriebsmitarbeiter wie möglich beschäftigen.
- Sie möchten 20% Neukunden dazugewinnen, aber so wenig wie möglich an Marketingausgaben produzieren.
- Die möchten Ihre Produktionsleistung verdoppeln, dafür aber so wenig wie möglich Investitionen tätigen.
Wie Ihnen sicher aufgefallen ist, sind die Ziele “1 Mio. Euro Umsatz”, “+20% Neukunden” und “+100% Produktionsleistung” alle genau definiert, also vorgegeben. Es stellt sich demnach die Frage nach dem Aufwand, den Sie zur Erreichung Ihrer Ziele betreiben müssen. (In diesem Kontext wird auch oft vom Sparprinzip gesprochen.)
Das Maximalprinzip
Anders als im Pendant des Maximalprinzips, gibt es hier keine klare Vorgabe, kein konkretes Ziel. Es geht darum, mit gegebenen Mitteln das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Es soll also ein möglichst hoher Ertrag dabei herauskommen.
Hier einige Beispiele:
Sie wollen möglichst viele Neukunden mit einem Marketingbudget von 20.000 Euro gewinnen.
Sie müssen mit einem Budget von 5.000 Euro die bestmögliche Telefonanlage kaufen.
Sie müssen innerhalb von einer Stunde möglichst viele E-Mails an Messekontakte gesendet haben.
Wie Sie hier sicher auch schon bemerkt haben, ist das Ziel dabei komplett offen und undefiniert. Es geht darum, das Maximale aus den gegebenen Mitteln herauszuholen. Wie das Ergebnis am Ende dann aussieht, lässt sich erst einmal noch nicht sagen. Man spricht daher auch vom Ergiebigkeitsprinzip.
Das Optimumprinzip
Man spricht hier auch gerne vom Extremumprinzip, da es die beiden Extrema der anderen Prinzipien aufgreift. Aus diesem Grund ist hier weder das Ziel vordefiniert, noch die gegebenen Mittel. Es geht vielmehr um das optimale Verhältnis von Aufwand und Ertrag, bzw. um die Effizienz: Es soll soviel Ergebnis wie möglich bei so wenig Aufwand wie möglich erzielt werden.
Hier einige Beispiele:
- Sie möchten so viele Neukunden wie möglich bei so wenig Marketingausgaben wie möglich gewinnen.
- Sie möchten die schnellste und beste Produktionsanlage und dafür so wenig investieren wie möglich.
- Sie haben vor, so viele Mitarbeiter bei so wenig Gehaltskosten wie möglich zu beschäftigen.
Das Optimumprinzip ist nichts anderes als das Streben nach reiner Effizienz. Deswegen findet es im betriebswirtschaftlichen Kontext, vor allem in detailreichen Analysen zu Optimierungsproblemen, auch deutlich mehr Anklang.
Fazit
Ihnen ist sicher im Verlauf dieses Beitrags schon der Gedanke gekommen, dass diese Prinzipien sich nicht 1:1 auf Ihre unternehmerische Realität übertragen lassen. Damit haben Sie auch vollkommen Recht und das ist auch gut so. Stellen Sie sich eine Welt voller rein rational denkender Menschen vor. Das wäre wohl nicht sehr schön, wenn auch sehr effizient.
Auch als Unternehmer sind Sie kein Homo oeconomicus, denn der existiert lediglich in angestaubten Volkswirtschafts-Büchern. Dennoch sollten Sie von Zeit zu Zeit hinterfragen, ob Sie, Ihre Mitarbeiter und Ihr Unternehmen effizient arbeiten und, ob Sie Ihre Ziele effizient erreichen. Hier finden Sie noch einen weiteren, interessanten Beitrag zum Maximalprinzip.