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Honorare, Kosten & Preise für Unternehmensberatung im Überblick

Zu den Fragen, die wir unseren Interessenten beinahe täglich beantworten müssen, gehört die Frage nach den Kosten. Kurz: Was kostet Unternehmensberatung? Und wie das so oft ist mit kurzen, konkreten Fragen: Die Antwort ist oft nicht ganz so einfach. Denn die Preisspanne variiert von unter hundert Euro pro Monat bis hin zu fünfstelligen Beträgen pro Tag.

Ob Sie jetzt Ihr Sparschwein schlachten müssen, hängt von vielen Faktoren ab: Umfang und Art der Beratung, Größe der Beratungsfirma und des Teams und Abrechnungsmodell sind dabei meist entscheidend.

Verschiedene Abrechnungsmodelle beeinflussen die Kosten

Klar: Die Art und Weise, wie die Preise berechnet werden, ist ausschlaggebend für den Betrag auf der Rechnung. Grundsätzlich gibt es dabei vier Ansätze: Das Projekt, die monatliche Pauschale, erfolgsbasiert oder zeitabhängig.

Projekt – einmalig und fest budgetiert

Nach der Definition des Gabler Wirtschaftslexikons ist ein Projekt eine zeitlich befristet, relativ innovative und risikobehaftete Aufgabe. Den meisten Unternehmen und Abteilungen steht ein gewisses Budget für die jeweiligen Projekte zur Verfügung und so wird bei Bedarf ein Teil dieses Budgets für Unternehmensberatung eingeplant.

Das führt dazu, dass das Projektgeschäft meist fest budgetiert wird und Unternehmensberatungen Festpreisangebote für einen gewissen Beratungsumfang im Rahmen eines Projektes anbieten. Diese Festpreise ergeben sich aus Schätz- und Erfahrungswerten, der Aufgabenstellung und der daraus resultierenden Beratungsleistung.

Pro und Contra: Ähnlich wie bei Projektbudgets sind so auch die Budgets für Beratung durchgeplant, verabschiedet und festgelegt. Doch letzten Endes kann Ihnen niemand garantieren, dass das Budget ausreichend für Ihr Vorhaben ist.

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Monatliche Pauschale – Wiederkehrender Festbetrag

Dieses Modell ist vor allem interessant, wenn man plant, langfristig zusammen zu arbeiten. Hier wird meist auf der Basis von Erfahrungs- und Schätzwerten, der ungefähren Dauer und Zeitintensität und des Beratungsumfangs ein Betrag festgelegt, der monatlich anfällt. Besonders interessant ist dieses Modell für mittelständische Unternehmen, die so nicht von den Kosten erdrückt werden und trotzdem einen dauerhaften Partner haben.

Dieses Modell ist meist an längere Laufzeiten oder Kündigungsfristen gekoppelt, was positive Effekte für beide Seiten haben kann: Der Berater hat etwas mehr Planungssicherheit und kann so in der Regel einen Rabatt einräumen.

Pro und Contra: So verlockend das Flatrate-Prinzip auch ist, passt es einfach nicht für alle Unternehmen. Schnell läuft man als Berater Gefahr, mehr als veranschlagt zu arbeiten und Arbeitsleistung an anderer Stelle zu verlieren. Das andere Extrem kommt natürlich auch vor: Einmal an den Festbetrag gewöhnt, wird weniger und weniger Leistung erbracht, obwohl die Kosten gleich bleiben.

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Erfolgsbasiert – Nur wer Leistung bringt, wird bezahlt

Ein erfolgsbasiertes Abrechnungsmodell heißt nichts anderes, als dass nur Geld fließt, wenn Erfolge messbar sind. Klingt ja erstmal toll: Wer etwas bewirkt, verdient gut und wenn nicht, dann haben Sie nichts zu befürchten. Doch so simpel es klingt, ist es oft nicht. Zunächst müssen hier die Größen bestimmt werden: Das kann Umsatz sein, das können Kosteneinsparungen oder die Anzahl der besetzten Stellen sein.

Grundsätzlich gilt dabei: Wer das Risiko übernimmt, kostet im Erfolgsfall mehr. So kann es gerade für kleine und mittelständische Unternehmen im Erfolgsfall sehr teuer werden und im Fall des Scheiterns umso teurer, denn die wichtige Arbeit wurde ja nicht erfolgreich erledigt. Und um ehrlich zu sein: Einen seriösen Eindruck machen viele der Anbieter, die ein „pay for success“-Modell haben, nicht.

Pro und Contra: Viele Unternehmensberatung lassen sich auf kein erfolgsbasiertes Abrechnungsmodell ein, weil es einfach zu viele Faktoren gibt, die den Erfolg beeinflussen. Falls Sie doch einen Anbieter gefunden haben, sollten Sie sich sehr sicher sein, dass er der richtige für Sie ist.

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Zeitabhängig – Jede Stunde wird geza(e)hlt

Das wohl einfachste Modell basiert auf einer simplen Rechnung: Stunden mal Stundensatz. So kommen ganz verschiedene Beträge zusammen und niemand ist gebunden.

Dieses Modell eignet sich vor allem dann, wenn Sie nur sporadisch Unternehmensberatung benötigen. Zum Beispiel, wenn Sie ein konkretes Problem mit überschaubarem Umfang haben.

Entscheidend ist hier natürlich der angesetzten Stundensatz, der als Grundlage dient. Und dieser Stundensatz kann natürlich variieren - je nach Erfahrungen des Beraters, Branche und Spezialisierung.

Pro und Contra: Hierbei handelt es sich um ein sehr einfaches Modell. Daher ist es für alle Seiten nachvollziehbar und in der Regel sehr transparent. Entstehen Abrechnungsfehler, sieht man das sofort. Das Problem dabei: Der Berater schaut auf die Zeit. Und Sie auch. Das kann natürlich die Qualität der Beratung beeinflussen.

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SCHLUSSENDLICH ENTSCHEIDEN DIE STUNDENSÄTZE

Für welches Abrechnungsmodell man sich auch entscheidet. Oder einigt. Entscheidend sind schlussendlich dann doch die Stundensätze der Berater. Denn auch, wenn Sie nicht direkt im Angebot offen gezeigt werden, sind sie Grundlage fast jeder Kalkulation und jeden Angebots.
Wenn man jetzt also einen Blick auf die Stundensätze wirft, stellt man hier auch schnell fest, dass es eine breite Spanne gibt. Von 40 Euro bis hin zu 400 und so ziemlich alles dazwischen. Die Erklärung liegt in folgenden drei Faktoren.

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Art der Beratung

Zahlen und Daten des BDU – Bundesverband Deutscher Unternehmensberater haben etwas Licht ins Dunkle gebracht: Die Art der Beratung ist ein wesentlicher Faktor, der den Stundensatz beeinflusst. Dabei gehören Strategieberater zu den teuersten, dicht gefolgt von Organisations- und Prozessberatern. Etwas günstiger im Schnitt sind dagegen IT- und HR-Beratungen.

Seniorität des Beraters

Eigentlich vollkommen klar, dass die Erfahrung und der bisherige Erfolg eines Beraters Einfluss auf seinen Stundensatz haben. Der Berater mit 15 Jahren Erfahrung und Guru-Status auf seinem Gebiet kann natürlich mehr verlangen, als der Junior Consultant, der ins kalte Wasser geworfen wird. Dabei lässt sich im Wesentlichen in drei Segmente unterteilen: Der Projektleiter oder Manager, der Professional oder Berater und der Junior Consultant oder Analyst.

Achtung: Einige Unternehmensberatungen sind erfinderisch, was Stellenbezeichnungen angeht. So wird schnell aus dem Junior Consultant ein Professional Business Analyst und der Stunden- oder Tagessatz schießt dabei in die Höhe.

Größe des Unternehmens

Auch die Größe des Unternehmens ist entscheidend. Und dabei ist nicht Ihr Unternehmen gemeint, sondern die Beratungsfirma. Denn wer einen großen Verwaltungsapparat hinter sich herziehen muss, muss diesen auch irgendwie finanzieren. Der krasse Gegensatz dazu ist der Freelancer. Dieser kann entsprechend deutlich weniger verlangen, weil er keine Personalabteilung braucht, die Steuererklärung nicht so viel kosten und vieles mehr.

UNTERNEHMENS­BERATUNG FÜR 99 EURO PRO MONAT (?)

Bei der Recherche zu diesem Artikel sind wir auf einige Anbieter gestoßen, die professionelle Unternehmensberatung für 99 Euro pro Monat verkaufen wollen. Wir bleiben dabei: Für 99 Euro lässt sich keine vernünftige und seriöse Beratung leisten, denn selbst ein Freelancer kann dafür höchstens zwei Stunden pro Monat entbehren und das bringt kaum ein Unternehmen zielführend voran.

Das Tragische daran: Viele Unternehmen haben nicht viel mehr Budget zur Verfügung oder wollen einfach nicht mehr ausgeben. Hier können wir nur raten: Machen Sie es selbst. Bauen Sie sukzessive das nötige Know-How auf und holen Sie sich ab und an gezielte Unterstützung für einzelne Fragen und Probleme.

Was gerne einmal vergessen wird...

Ein qualifizierter Manager in einem mittelständischen Unternehmen erhält eine Vergütung von etwa 250.000€, wie _haufe.de_ dazu schreibt. Dazu kommen Firmenwagen, Urlaub, Pensionszusage und vieles mehr. Umgerechnet auf den Tag ergibt das ca. 1.600€ pro tatsächlichem Arbeitstag. Daher liegt es nur in der Natur der Sache, dass bei einem Berater ein Tagessatz von 1.600€ im Raum steht. Und das ist ja lediglich der Umsatz: Genau wie bei Ihnen stehen dem Kosten, wie Raumkosten, IT und Marketing, gegenüber.

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FAZIT: WAS IST DENN JETZT DER RICHTIGE PREIS?

Nach über 1000 Worten hier die Enthüllung: Es gibt keinen richtigen oder falschen Preis. Grundsätzlich scheint unserer Meinung nach ein Stundensatz zwischen 100 und 250 Euro im Mittelstand angemessen – je nach Seniorität und Aufgabengebiet. Alles unter einem Stundensatz von 100 Euro wirkt auf den ersten Blick etwas merkwürdig - man kann keine seriöse Unternehmensberatung zu einem Tagessatz unter 800 Euro betreiben - und alles über 250 Euro pro Stunde ist zumindest für kleine und mittelständische Unternehmen kaum zu bewältigen und eher abschreckend.

Sollten diese Kriterien erfüllt sein, stellt sich (für uns) nur noch die Frage nach der Transparenz. Wie wird abgerechnet, wie wird Zeit erfasst und wie werden die Erfolge gemessen? Diese Fragen sollten Sie vor jeder Beratung im Voraus klären und im besten Fall festhalten.